Frauen.Macht.Politik am Weltfrauentag
Online Veranstaltung
Die historische Dresdner Altstadt, mit Zwinger, Frauenkirche und Semperoper gehören ebenso dazu, wie das schicke Villenensemble in Blasewitz und das einst ländliche Prohlis, in dem Ende der 1970er Jahre ein Plattenbaugebiet mit 10.000 Wohnungen entstand. Etwa 280.000 Menschen leben hier, im Bundestagswahlkreis 159. Verlässt man die barocke Pracht der Dresdner Altstadt und die idyllischen Spazierwege an der Elbe, gelangt man schon nach wenigen Straßenbahnhaltestellen dahin, wo der Euro dreimal umgedreht werden muss, bevor man ihn ausgibt.
Entsprechend vielfältig sind die Fragen, welche die Dresdnerinnen und Dresdner in meinem Wahlkreis bewegen. Dresden rühmt sich zu Recht für sein vielfältiges kulturelles Leben, doch bleibt dieses für viele seiner Einwohnerinnen und Einwohner eine verschlossene Welt, weil sie sich eine Teilhabe daran nicht oder nur sehr selten leisten können. Wie in vielen boomenden Großstädten fehlt es auch in Dresden inzwischen an bezahlbarem Wohnraum. Die Preise für knappe innerstädtische Grundstücke, mit denen sich trefflich spekulieren lässt, explodieren.
Unterwegs als Abgeordnete bin ich dabei in allen Gegenden, ob bei Initiativen und Vereinen in den mondäneren Winkeln, oder auf Haustürbesuch und mit Infoständen da, wo Menschen wohnen, denen die gesellschaftliche Realität der Bundesrepublik viel abverlangt, aber wenig zugesteht. So stehe ich einmal im Monat morgens vor dem Jobcenter, schenke Kaffee aus, suche das persönliche Gespräch mit Hartz-IV-Betroffenen und verteile unsere Broschüre „Wer sich wehrt lebt nicht verkehrt“. Mit dem „roten Wohnzimmer“ gehe ich in die verschiedenen Viertel und suche dort das direkte Gespräch.
Der Ruf Dresdens hat in den letzten Jahren durch die rechten Pegida-Aufmärsche gelitten. Wer Dresden besucht und sich hier umsieht und umhört, wird aber feststellen, dass Dresden vielfältiger ist. Klar, gibt es hier auch die tumb-rassistischen Minderheiten, aber ebenso die engagierten Bürgerinnen und Bürger, die dagegenhalten. Von letzteren vielleicht zu wenige, aber auch das ist andernorts oft ähnlich.
Dresden, wo ich geboren und aufgewachsen bin, wo ich als Schülersprecherin, später als junge Stadträtin meinen Weg in die Politik fand, ist für mich einer der schönsten Orte. Einer der viel Potenzial hat, aber aufpassen muss, es weder zu verschenken, noch kurzsichtig zu verkaufen.